Novemberpogrom

Die Ausstellung ist auf zwei Ebenen im Foyer des Polizeipräsidiums umgesetzt. Im Erdgeschoss wird der Besucherblick nach oben in das Atrium gelenkt. Dort weisen 463 abstrahierte Adressschilder auf Häuser und Geschäfte hin, die von den Nazis überfallen wurden. Demgegenüber stehen „Standpunkte“ auf dem Boden, anonyme Personenbezeichnungen, die Täter und Untätige kennzeichnen.
Die inhaltliche Ausstellung folgt im ersten Stock. Ein Hauptteil wird über 28 Hefte, im Format A5 und A6, transportiert. Diese sind in verschiedenen Papiersorten und -formaten gestaltet. Alte Bilderrahmen mit zersprungenem Glas fassen historische Fotos und Zeitzeugenportraits. Die Motive sind auf Silberfolie gedruckt und leicht verfremdet. Der entstehende Spiegeleffekt schafft symbolisch eine zusätzliche Reflexionsebene. Die Bilder sind durch Audiobeiträge ergänzt.
Ein wichtiges Element ist das Spiegelbild, sei es durch Spiegelfolie oder einen echten Spiegel. Es wird eine Konfrontation mit den Inhalten der Ausstellung erzeugt: Der Besucher blickt sich beim Lesen und Betrachten in die Augen.
Fotos Christian Rolfes